Pour le centenaire de leur assassinat,
Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht : une lettre de prison et une du front

Planche de l’herbier de Rosa Luxemburg. Braut in Haaren (Jungfer in Grün, Gretchen im Busch, Schwarzkümmel) Nigella (Familie: Ranunculaceae) Gekauft unterwegs zum Zahnarzt. Breslau, 2. August 1918. Nigelle de Damas communément appelée « cheveux de Vénus », « diable-dans-le-buisson » ou « Belle-aux-cheveux-dénoués ». Achetée sur le chemin vers le dentiste. Breslau, 2. août 1918

 

 

Wronke, 2. 5. 17.

„Meine liebste kleine Sonjuscha!

Ihr lieber Brief kam mir richtig gestern, am 1. Mai. Er und die Sonne, die seit zwei Tagen scheint, haben meinem wunden Gemüt so wohlgetan. Mir war nämlich in den letzten Tagen sehr weh ums Herz, aber nun wird’s wieder besser. Wenn es bloß so bliebe mit der Sonne! Ich bin jetzt fast den ganzen Tag draußen, schlendre in den Sträuchern herum, suche alle Winkel meines Gärtleins ab und finde allerlei Schätze. Also hören Sie: Gestern, am 1. Mai, begegnete mir – raten Sie wer? – ein strahlender frischer Zitronenfalter! Ich war so beglückt, daß mir mein ganzes Herz zuckte. Er flog an meinen Ärmel – ich trage ein lila Jäckchen, und die Farbe lockte ihn wohl – dann gaukelte er in die Höhe und fort über die Mauer. Am Nachmittag fand ich drei verschiedene schöne Federchen: ein dunkelgraues vom Rotschwänzchen, ein goldfarbenes von einem Goldammer und ein graugelbes von einer Nachtigall. Wir haben nämlich hier viel Nachtigallen, ich hörte eine zum ersten Mal schon am Ostersonntag früh, und seitdem kommt sie jeden Tag in mein Gärtlein auf die große Silberpappel Die Federchen lege ich zu meiner kleinen Sammlung in ein hübsches blaues Schächtelchen: Ich habe dort auch Federchen, die ich in der Barnimstraße im Hof gefunden habe – von Tauben und Hühnern, und auch ein wunderschönes blaues von einem Eichelhäher aus Südende. Die „Sammlung“ ist noch sehr klein, aber ich betrachte sie mir gern manchmal. Ich weiß schon, wem ich sie jetzt schenken werde.

Heute früh aber entdeckte ich direkt an der Mauer, an der ich hinüberwandle, ein ganz verstecktes Veilchen! Das einzige in meinem ganzen Gärtlein. Wie gehts bei Goethe?

Ein Veilchen auf der Wiese stand,
Gebückt in sich, und unbekannt,
Ein kleines herziges Veilchen!“

Ich habe mich so gefreut! Ich schicke es Ihnen hier, und einen Kuß habe ich leicht darauf gedrückt, mag es Ihnen meine Liebe und meinen Gruß bringen. Ob es noch ein bißchen frisch ankommt? …

Dann habe ich heute Nachmittag die erste Hummel getroffen! Eine ganz große im neuen schimmernd-schwarzen Pelzröcklein mit goldgelbem Gürtel. Sie brummte im tiefen Baß und flog auch erst an mein Jäckchen, dann im großen Bogen hoch über den Hof weg. Die Knospen der Kastanien sind so groß, rosig und schwellend, vor Saft glänzend, in ein paar Tagen werden sie wohl die Blättchen herausstecken, die so wie kleine grüne Händchen aussehen. Wissen Sie noch, voriges Jahr, wie wir vor einer solchen Kastanie mit jungen Blättchen standen und Sie in drolliger Verzweiflung riefen: „Rrosa! (Sie schnarren ja das „R“ noch schärfer als ich), was soll man machen? Was soll man machen vor Entzücken?!“

Und noch eine Entdeckung hat mich heute beglückt. Vorigen April rief ich Euch einmal Beide, wenn Sie sich erinnern, telephonisch dringend um 10 Uhr früh in den Botanischen, um mit mir die Nachtigall zu hören, die ein ganzes Konzert gab. Wir saßen dann still versteckt im dichten Gebüsch auf Steinen an einem kleinen sickernden Wasser; nach der Nachtigall hörten wir aber plötzlich so einen eintönigen klagenden Ruf, der etwa so lautete: „Gligligligligliglick!“ Ich sagte, das klinge wie irgend ein Sumpf- oder Wasservogel, und Karl stimmte dem bei, aber wir konnten absolut nicht herausfinden, wer’s war. Denken Sie, denselben Klageruf hörte ich plötzlich hier in der Nähe vor einigen Tagen in der Frühe, so daß mir das Herz vor Ungeduld pochte, endlich zu erfahren, wer das sei. Ich hatte keine Ruhe, bis ich’s heute herausfand: es ist kein Wasservogel, sondern der Wendehals, eine graue Spechtart. Er ist nur ein wenig größer als der Sperling und hat seinen Namen daher, weil er in Gefahr die Feinde durch komische Gebärden und Kopfverrenkungen zu schrecken sucht. Er lebt nur von Ameisen, die er an seiner klebrigen Zunge ansammelt, wie der Ameisenbär. Die Spanier nennen ihn deshalb Hormiguero – der Ameisenvogel. Mörike hat übrigens auf diesen Vogel ein sehr hübsches Scherzgedicht gemacht, das Hugo Wolf auch vertont hat. Mir ist, als hätte ich ein Geschenk gekriegt, seit ich weiß, wer der Vogel mit der klagenden Stimme ist. Vielleicht schreiben Sie es auch Karl, es würde ihn freuen.

Was ich lese? Hauptsächlich Naturwissenschaftliches: Pflanzengeo­graphie und Tiergeographie. Gestern las ich gerade über die Ursache des Schwindens der Singvögel in Deutschland: es ist die zunehmende rationelle Forstkultur, Gartenkultur und der Ackerbau, die ihnen alle natürlichen Nist- und Nahrungsbedingungen: hohle Bäume, Ödland, Gestrüpp, welkes Laub auf dem Gartenboden – Schritt für Schritt vernichten. Mir war es so sehr weh, als ich das las. Nicht um den Gesang für die Menschen ist es mir, sondern das Bild des stillen unaufhaltsamen Untergangs dieser wehrlosen kleinen Geschöpfe schmerzt mich so, daß ich weinen mußte. Es erinnerte mich an ein russisches Buch von Prof. Sieber über den Untergang der Rothäute in Nordamerika, das ich noch in Zürich gelesen habe: sie werden genau so Schritt für Schritt durch die Kulturmenschen von ihrem Boden verdrängt und einem stillen grausamen Untergang preisgegeben.

Aber ich bin ja natürlich krank, daß mich jetzt alles so tief erschüttert. Oder wissen Sie? ich habe manchmal das Gefühl, ich bin kein richtiger Mensch, sondern auch irgend ein Vogel oder ein anderes Tier in Menschengestalt; innerlich fühle ich mich in so einem Stückchen Garten wie hier oder im Feld unter Hummeln und Gras viel mehr in meiner Heimat als – auf einem Parteitag. Ihnen kann ich ja wohl das alles sagen: Sie werden nicht gleich Verrat am Sozialismus wittern. Sie wissen, ich werde trotzdem hoffentlich auf dem Posten sterben: in einer Straßenschlacht oder im Zuchthaus. Aber mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen als den „Genossen“. Und nicht etwa, weil ich in der Natur, wie so viele, innerlich bankerotte Politiker ein Refugium, ein Ausruhen finde. Im Gegenteil, ich finde auch in der Natur auf Schritt und Tritt so viel Grausames, daß ich sehr leide. Denken Sie z. B., daß mir das folgende kleine Erlebnis nicht aus dem Sinn kommt. Vorigen Frühling ging ich in meiner stillen leeren Straße von einem Feldspaziergang heim, als mir auf dem Boden ein dunkler kleiner Fleck auffiel. Ich bückte mich und sah ein lautloses Trauerspiel: ein großer Mistkäfer lag auf dem Rücken und wehrte sich hilflos mit den Beinen, während ein ganzer Haufen winziger Ameisen auf ihm herumwimmelten und ihn – bei lebendigem Leibe verzehrten! Mich schauerte es, ich nahm mein Taschentuch heraus und fing an, die brutalen Bestien wegzujagen. Sie waren aber so frech und hartnäckig, daß ich einen langen Kampf mit ihnen ausfechten mußte, und als ich endlich den armen Dulder befreit und weit aufs Gras gelegt hatte, waren ihm schon zwei Beine abgefressen. … Ich lief fort mit dem peinigenden Gefühl, daß ich ihm schließlich eine sehr zweifelhafte Wohltat erwiesen habe.

Jetzt gibt es schon so lange Dämmerung abends. Wie liebe ich sonst diese Stunde! In Südende hatte ich viele Amseln, hier sehe und höre ich jetzt keine. Den ganzen Winter fütterte ich ein Paar und nun ist es verschwunden. In Südende pflegte ich um diese Zeit abends in der Straße herumzuschlendern; es ist so schön, wenn noch im letzten violetten Tageslicht plötzlich die rosigen Gasflammen an den Laternen aufzucken und noch so fremd in der Dämmerung aussehen, als schämten sie sich selbst ein wenig. Durch die Straße huscht dann geschäftig die undeutliche Gestalt irgend einer verspäteten Portierfrau oder eines Dienstmädchens, die noch schnell zum Bäcker oder Krämer laufen, um etwas zu holen. Die Schusterkinder, mit denen ich befreundet bin, pflegten noch in der Straße im Dunkeln zu spielen, bis sie von der Ecke aus energisch nach Hause gerufen wurden. Um diese Stunde gab es immer noch irgend eine Amsel, die keine Ruhe finden konnte und plötzlich wie ein ungezogenes Kind kreischte oder plapperte aus dem Schlaf und geräuschvoll von einem Baum zum andern flog. Und ich stand da mitten in der Straße, zählte die ersten Sterne und mochte gar nicht heim aus der linden Luft und der Dämmerung, in der sich der Tag und die Nacht so weich aneinanderschmiegten.

Sonjuscha, ich schreibe Ihnen bald wieder. Seien Sie ruhig und heiter, alles wird gut werden, auch mit Karl. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Brief, mein liebes kleines Vöglein.

Ich umarme Sie.
Ihre Rosa

Source Bibliotheca Augustana
Rosa Luxemburg, Briefe aus dem Gefängnis.
Berlin: Karl Dietz Verlag, 2000

 

„Von der Dicken Berta zur Roten Rosa“, oeuvre du plasticien israélien Yigal Tumarkin (1984) installée à la Verkehrsinsel am Spichernplatz à Berlin, rénovée fin 2018

« Wronki / Poznań, 2. 5. 17.

Ma petite Sonioucha chérie !

Votre chère lettre est arrivée juste au bon moment hier, pour le 1er mai. Elle, et le soleil qui brille depuis deux jours ont fait tant de bien à mon âme blessée. Ces derniers jours, mon cœur avait si mal, mais maintenant cela va déjà mieux. Si seulement le soleil pouvait rester encore un peu ! En ce moment, je suis dehors presque toute la journée, je flâne au milieu des buissons, j’examine chaque recoin de mon petit jardin et je trouve toutes sortes de trésors. Écoutez ça : hier, le 1er mai, j’ai rencontré – devinez qui ? – un papillon Citron tout neuf, étincelant ! Il m’a rendue si heureuse que mon cœur tout entier a bondi. Il est venu se poser sur ma manche – je porte un gilet mauve, c’est sûrement la couleur qui l’a attiré -, puis il a batifolé en s’élevant dans les airs et s’est envolé par-dessus le mur.

Et cet après-midi, j’ai trouvé trois jolies petites plumes d’oiseaux, toutes différentes : une gris foncé de rouge-queue, une dorée de bruant et une jaune et grise de rossignol. Ici, nous avons beaucoup de rossignols ; la première fois que j’en ai entendu un, c’était le dimanche de Pâques, à l’aube, et depuis, il vient chaque jour dans mon petit jardin se poser sur le peuplier argenté. J’ai ajouté ces plumes à ma collection dans une jolie boîte bleue : il y a déjà celles que j’avais trouvées dans la cour à la Barnimstrasse – des plumes de pigeons et de poules, et aussi une merveilleuse plume bleue d’un geai des chênes de Südende. Ma « collection » est toute petite encore, mais j’aime bien la regarder de temps en temps. je sais déjà à qui je la donnerai.

Et ce matin de bonne heure, j’ai aussi découvert, tout contre le mur que je longe pendant la promenade, une petite violette bien cachée, la seule de mon jardin. Comment est-ce dit chez Goethe ?

Une violette dans un pré,
Repliée sur elle-même, ignorée
Un amour de violette

J’étais si contente ! Je vous l’envoie, avec un baiser léger que j’y ai déposé, pour qu’elle vous apporte mon amour et mon bonjour. Sera-t-elle encore une peu fraîche en arrivant ?…

Et l’après-midi, j’ai rencontré le premier bourdon ! Très gros dans un nouveau petit manteau de fourrure noir et brillant, ceinturé de jaune d’or. Dans un bourdonnement de basse, il est venu lui aussi se poser sur mon gilet, puis il est parti en décrivant un grand arc au dessus de la cour. Les boutons des châtaigniers sont énormes, roses, gonflés et brillants de sève ; dans quelques jours sans doute, ils sortiront leurs petites feuilles, qui font penser à de minuscules mains vertes. Vous souvenez-vous l’année dernière, nous étions devant un de ces châtaigniers, couvert de ces petites feuilles toutes neuves, et dans une inquiétude cocasse, vous avez crié « Rrosa ! (vous roulez les r encore plus fort que moi) Que faire ? Que faire devant un tel ravissement ?! »

Et puis une autre découverte m’a comblée aujourd’hui. En avril dernier, si vous vous souvenez, je vous avais appelé tous les deux [Karl et Sophie Liebkknecht] au téléphone à dix heures du matin, pour que vous veniez de toute urgence au Jardin botanique écouter avec moi le rossignol qui donnait un véritable concert. Nous étions donc là, silencieux, assis sur des pierres, tout près d’un petit ruisseau qui courait, bien caché dans un épais buisson ; et soudain, juste après le rossignol, nous avons entendu un cri plaintif et monotone, quelque chose comme Gligligligligliglick ! J’avais dit que ça ressemblait à un oiseau des marais ou des rivières, Karl était de mon avis, mais nous étions absolument incapables de dire qui c’était. Eh bien, figurez-vous qu’il y a quelques jours, tôt le matin ici, j’ai soudain entendu ce même cri, tout près, si bien que mon cœur s’est mis à cogner d’impatience à l’idée de découvrir enfin qui cela pouvait bien être. Je n’ai pas eu de repos jusqu’à aujourd’hui, où j’ai trouvé : ce n’était pas du tout un oiseau des rivières, mais un torcol, une espèce de pic gris. Il est un peu plus gros que le moineau, son nom vient des mouvements comiques et des contorsions de tête qu’il fait pour essayer de faire peur à ses ennemis lorsqu’il est en danger. Il se nourrit exclusivement de fourmis, qu’il attrape avec sa langue collante, comme le fourmilier. Voilà pourquoi les Espagnols l’appellent horniguero, l’oiseau aux fourmis. D’ailleurs Mörike a écrit sur cet oiseau un joli poème amusant qu’Hugo Wolf a mis en musique. J’ai l’impression d’avoir reçu un cadeau depuis que je sais qui est cet oiseau à la voix plaintive. Peut-être pouvez-vous l’écrire à Karl, ça lui ferait plaisir.

Ce que je lis ? Essentiellement des livres de sciences naturelles : géographie végétale et animale. Hier justement, je lisais quelque chose sur les causes de la disparition des oiseaux chanteurs en Allemagne : c’est l’exploitation intensive et systématique des forêts, l’horticulture et l’agriculture qui peu à peu détruisent le cadre naturel dans lequel ils nichent et se nourrissent : arbres creux, terres en friche, broussailles, feuilles mortes dans les jardins. cela m’a fait si mal de lire tout cela. Ce n’est pas que les oiseaux ne chantent plus pour les hommes qui me fait souffrir, c’est l’image de la disparition inéluctable et silencieuse de ces petites créatures sans défense, à tel point que je n’ai pu m’empêcher de pleurer. Cela m’a rappelé un livre russe du professeur Siber, que j’avais lu quand j’étais encore à Zurich, traitant de la disparition des Peaux-Rouges d’Amérique du Nord. Eux aussi, exactement de la même manière, se sont fait peu à peu chasser de leurs terres par les homme civilisés, et peu à peu, ont été livrés à une disparition silencieuse et cruelle.

Mais je dois être malade pour que tout me bouleverse aussi profondément. Ou alors savez-vous ce que c’est ? J’ai parfois le sentiment de ne pas être un vrai être humain, mais plutôt un oiseau ou quelque autre animal qui aurait très vaguement pris forme humaine ; au fond de moi, je me sens bien plus chez moi dans un petit bout de jardin comme ici, ou dans la campagne, entourée de bourdons et de brins d’herbe que – dans un congrès du Parti. A vous, je peux bien dire cela tranquillement : vous n’irez pas tout de suite me soupçonner de trahir le socialisme. Vous savez bien qu’au bout du compte, j’espère mourir à mon poste : dans un combat de rue ou au pénitencier. Mais mon moi profond appartient plus à mes mésanges charbonnières qu’aux « camarades ».

Ce n’est pas que je trouve dans la nature un refuge ou un asile, comme c’est le cas pour tant d’hommes politiques en ruines. Au contraire, je trouve là aussi, et à chaque instant, tant de cruauté que je souffre beaucoup. Savez-vous, par ex, que je n’arrive pas à me défaire de ce souvenir : au printemps dernier, je rentrais d’une promenade dans les champs, je marchais dans ma rue silencieuse et déserte quand une petite tache noire au sol m’attira. Je me penchai, et assistai alors à une tragédie muette : un gros scarabée, couché sur le dos, se débattait désespérément avec ses pattes contre une horde de minuscules fourmis qui grouillaient sur son corps et – le mangeaient vivant ! Je fus prise de frisson, sortis mon mouchoir et me mis à chasser ces bêtes cruelles. Mais elles étaient si impudentes et tenaces que je dus batailler longtemps contre elles, et quand enfin je délivrai ce pauvre martyr et le posai plus loin dans l’herbe, deux de ses pattes étaient déjà mangées… Je suis partie avec le sentiment affreux de ne lui avoir, en fin de compte, rendu qu’un bien douteux service.

Maintenant, nous avons de longs crépuscules. Comme j’aime d’ordinaire cette heure ! A Südente, j’avais beaucoup de merles, mais ici, je n’en vois pas et n’en entends aucun pour le moment. Tout l’hiver, j’ai nourri un couple mais il a disparu maintenant. A Südente, j’avais l’habitude de me promener dans les rues le soir à cette heure ; c’est si beau, dans la lumière violette du jour finissant, les flammes roses des réverbères qui s’animent au crépuscule, avec l’air tout étrange, comme si elles avaient un peu honte. Passe alors la silhouette un peu floue d’une concierge en retard, ou d’une servante qui court chez le boulanger ou l’épicier pour vite aller chercher quelque chose. Les enfants du cordonnier, avec lequel j’avais lié amitié, jouaient encore dehors dans l’obscurité, avant qu’on ne les rappelle vigoureusement à la maison depuis le coin de la rue. Il y avait toujours un merle à cette heure-ci qui ne trouvait pas le repos, et qui se mettait soudain à piailler comme un enfant mal élevé, ou qui, dès le réveil, se mettait à voler bruyamment d’un arbre à l’autre en bavassant. Et moi j’étais là au milieu de la rue, je comptait les premières étoiles et je ne voulais pas rentrer, je ne voulais pas rentrer, je ne voulais pas quitter la douceur de l’air et ce crépuscule où le jour et la nuit s’effleuraient si doucement.

Sonioucha, je vous écris à nouveau bientôt. Soyez calme et sereine, tout ira bien, même pour Karl. Quant à vos soucis domestiques, je vais écrire à Mathilde et ferai ce que je peux.
Au revoir, à la prochaine lettre, cher petit oiseau.

Je vous serre dans mes bras.

Votre Rosa »

Tiré de de Rosa, la vie / Lettres de Rosa Luxemburg
Traduites par Laure Bernardi et Anouk Grinberg
Les éditions de l’Atelier

Un texte pour notre anthologie de la litétraure allemande et alémanique.

Südende est un quartier de Berlin où habita Rosa Luxemburg

Mathilde : Mathilde Jacob et l’amie et la secrétaire de Rosa Luxemburg qui la considérait comme son ange gardien. Elle fut assassinée à Theresienstadt en 1942.

Sophie Liebknecht

Au moment où Rosa Luxemburg, qui avait passé en raison de son hostilité à la guerre presque toute la durée de la Première guerre mondiale en prison (Berlin-Barnimstraße, forteresse de Wronki/ Poznań et Breslau / Wroclaw) écrit cette lettre à Sophie Liebknecht, historienne de l’art et seconde épouse de Karl Libknecht, ce dernier contrairement à tous les usages – il était député du Reichstag – avait été envoyé au front en janvier 1915 puis condamné à quatre années de prison pour avoir appelé et pris la parole à la manifestation anti-militariste du 1er mai 1916. Il avait 44 ans.

Assassinats 15 janvier 1919

Après de véritables appels au meurtre, Rosa Luxemburg fut assassinée avec Karl Liebknecht  et jetée à l’eau, « sous les yeux des socialistes au pouvoir » (Hannah Arendt), le 15 janvier 1919. Elle avait 47 ans. Rosa Luxemburg est l’une des plus belles figures révolutionnaires européennes. Sa fin tragique avec celle de Karl Liebknecht aura des conséquences importantes sur l’histoire de l’Europe. Son aura dépassera largement le cercle des militants. A preuve l’hommage que lui rendit, par exemple, Albert Schweitzer.

Un certain Otto Runge, prolétaire désoeuvré, enrôlé comme chasseur dans les Corps francs, milices reconstituées d’éléments de l’armée allemande défaite en 1918 et  précurseurs des nazis, sera l’opérateur des basses oeuvres. Il lui broya le crâne de deux coups de crosse. Elle fut jetée inanimée dans une voiture et frappée encore. Finalement le lieutenant Vogel l’acheva d’une balle dans la tête. Ils jetèrent son corps dans le Landwehrkanal. “Elle nage, la truie” : tel est le compte-rendu de Runge qu’attendent ses supérieurs. Il est le seul à avoir été condamné (à deux ans de prison),  ses supérieurs furent acquittés. Le plus haut gradé W. Pabst sera putschiste et marchand d’armes. Et décoré par l’Allemagne fédérale. Karl Liebknecht sera abattu à bout portant juste à côté, dans le Tiergarten.

Avant d’être exécutés, Rosa Luxemburg et Karl Liebknecht avaient été transportés à l’hôtel Eden siège de l’état-major des Corps francs pour y être interrogés brutalement. Dans ce même hôtel Eden était également installé le prince Bernhard von Bülow, l’ex-chancelier impérial sous Guillaume II jusqu’en 1909. La bonne de sa femme a bien aperçu Rosa Luxembourg encadrée par des soldats passer dans le couloir. Mais il ne lui est rien apparu d’inhabituel. Le comte Harry Kesssler qui a déjeuné avec le couple quelques jours plus tard, écrit dans son journal, le 24 janvier 1919 :

« Ce qui frappe chez Bülow c’est que lui, le principal responsable du déclenchement de la guerre mondiale et de la ruine de l’Allemagne, affiche un telle tranquilité de conscience. Il porte le même visage rose, reposé, presque mignon avec lequel il y a vingt, quarante ans déjà (je le connais depuis aussi longtemps), il enfilait des perles avec esprit comme il sied devant de jolies femmes. De tous les événements qui se passaient dans le monde il ne voyait que son propre reflet rose dans le miroir. Un petit cochon porte-bonheur qui n’a jamais rien fait d’autre que de contempler son propre bonheur y compris après la catastrophe »

Cette indifférence le rend complice des meurtres. Tout comme l’ont été les dirigeants sociaux-démocrates de l’Allemagne à l’époque.

 

« LA LIBERTÉ est toujours aussi celle de ceux qui pensent différemment »

Image tirée du film d’Alexander Kluge : Nachrichten aus der ideologischen Antike (Suhrkamp)                   « LA LIBERTÉ est toujours aussi celle de ceux qui pensent différemment »

Karl Liebknecht a lui aussi eu une activité épistolaire avec sa femme et ses enfants nés d’un premier mariage. J’ai choisi une lettre à son fils Wilhelm (Helmi), né en 1901 et âgé alors de 14 ans.

 

Lettre de Karl Liebknecht à son fils :

« 1/10/15. À Helmi.

Mon cher enfant,

Ta carte du 13, que j’ai reçue il y a quelques jours, m’a fait beaucoup de plaisir, mais tu aurais dû m’écrire une lettre. Pour cette fois, c’est trop tard, mais pour la prochaine fois n’oublie pas ! C’est trop tard, car avant que tu reçoives ceci, j’entendrai la cloche de la gare de Mitau et avant que ta lettre m’arrive, je te serrerai dans mes bras, en chair et en os.

Je suis quelque peu courbaturé à la suite de mes fatigues des derniers temps. De retour au secteur, je me rends aujourd’hui à l’hôpital, probablement à Mitau.
Comme en septembre, le commandant de compagnie m’a fait visiter par le médecin du bataillon. Une nuit, comme nous travaillions dans la forêt (on sciait du bois), il faisait un froid de loup — je me suis évanoui. Une autre fois, après le repli russe au delà de la Düna, cela m’est arrivé sur le chemin de notre nouveau chantier.
Nous allions à travers les anciennes positions russes — un labyrinthe souterrain, commode, bien construit, mais naturellement effondré, en partie. Les cadavres gisaient sur la terre glacée, tordus comme des vers ou bien avec de grands bras étendus, comme s’ils voulaient se cramponner à la terre ou au ciel pour se sauver, la face contre le sol ou levée. Déjà noire parfois. Et — mon Dieu — j’ai vu aussi là beaucoup de nos morts. J’ai aidé à les débarrasser de ce qu’ils portaient sur eux — ces derniers souvenirs, qu’on envoie à la femme et aux enfants.
L’histoire de cette guerre sera plus simple, vois-tu, mon fils, que l’histoire de beaucoup d’autres guerres plus anciennes, car les forces causales de cette guerre remontent brutalement à la surface. Pense aux Croisades, dont l’aspect religieux, culturel et légendaire, est si embrouillé : une apparence qui recouvre évidemment de simples raisons économiques, car les Croisades n’ont été que de grandes expéditions commerciales.
La monstruosité de la guerre actuelle dans sa mesure, ses moyens, ses buts, ne dissimule rien, mais au contraire — elle découvre, révèle. Nous en reparlerons — de cela et d’autres choses.
Tu me demandes ce que tu dois lire. Je te conseille d’abord une histoire de la littérature. Prends tout Schiller. Parcours-le. Lis-le. Relis-le à fond et relis-le encore. Et puis prends Kleist, Kœrner, quelques volumes de Gœthe, Shakespeare, Sophocle, Eschyle et Homère. Régale-toi de tout cela et puis arrête-toi et lis avec attention. Demeure seul avec tes livres pendant de longues heures. Ils deviendront ainsi tes amis et toi leur confident. Je ne voudrais en rien t’influencer. C’est une nécessité, et un devoir pour toi de chercher toi-même. Chacun doit prendre la route qui lui convient. D’ailleurs, le moment n’est pas loin où nous parlerons de cela de vive voix.
Je suis ravi du sort de vos chenilles. Continuez leur élevage avec tous les soins les plus scientifiques.
Je dois achever. Nous attendons l’auto qui doit nous conduire au lazaret. Mon sac est à faire.

Je t’embrasse, mon petit, ne t’inquiète pas pour moi. Prends l’air le plus souvent possible. Bonjour à tous.

Ton Papa.»

(Karl Liebknecht : Lettres du front et de la geôle (1916-1918) traduites par Francis Tréat et Paul Vaillant-Coutourier. Libraire de l’Humanité 1924. Paru en fac-similé aux Editions du Sandre malheureusement sans note ni appareil critique).

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/Sophie_and_Karl_Liebknecht.jpg

Karl Liebknecht 1913 avec sa seconde femme Sophie et ses enfants d’un premier mariage : Wilhelm, Vera et Robert. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-444

A lire aussi sur le Sauterhin :
Au son d’une lyre crétoise
Janvier Rouge à Berlin

 

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